Christian Fuchs

 

 

Der Technikbegriff Rosa Luxemburgs und seine Bedeutung für aktuelle techniksoziologische Fragen

 

 

In: Vorschein, No. 22/23 (2002), pp. 175-188

1. Die Technisierung der Arbeit

 

Rosa Luxemburg wies darauf hin, dass technischer Fortschritt eine notwendige Bedingung für die Akkumulation des Kapitals darstellt und aus der dem Kapitalismus immanenten Konkurrenzlogik entspringt: „hat irgendein Kapitalist in seiner Fabrik ein neues, verbessertes Verfahren eingeführt, so zwingt dieselbe Konkurrenz alle anderen Unternehmer derselben Branche, gleichfalls die Technik zu verbessern, um sich nicht aus dem Felde, das heißt vom Warenmarkt schlagen zu lassen“[1]. Die Akkumulation des Kapitals bringe die Ersetzung von lebendiger menschlicher durch tote geronnene Arbeit in der Form von Produktionsmitteln und den Anstieg der organischen Zusammensetzung des Kapitals mit sich. „Mit dem technischen Fortschritt vermag die lebendige Arbeit in immer kürzerer Zeit immer größere Massen Produktionsmittel in Bewegung zu setzen [...] Kapitalistisch bedeutet dies eine fortschreitende Abnahme der Ausgaben für lebendige Arbeit, für Löhne, im Verhältnis zu Ausgaben für tote Produktionsmittel“[2]. Der „ständige, unaufhörliche Fortschritt der Technik“ sei „eine Notwendigkeit, eine Lebensbedingung für die Kapitalisten“[3] und „Lebensgesetz der kapitalistischen Warenproduktion“[4].  Auch dass eine solche Entwicklungsdynamik periodisch zur relativen Zunahme der Arbeitslosigkeit und zur tendenziellen Minimierung der Summe der gesellschaftlich notwendigen Arbeit führt, beschrieb Luxemburg: „Die andere Seite dieser beständigen Verschiebung im Verhältnis des konstanten zum variablen Kapitalteil ist das, was Marx die Bildung der relativen, d.h. für die mittleren Verwertungsbedürfnisse des Kapitals überschüssigen, daher überflüssigen oder Zuschuss-Arbeiterbevölkerung nennt. [Dies ist] [...] in die spezifischen Bedingungen der Akkumulation des Kapitals eingeschlossen“[5].

 

Luxemburg nennt vier zentrale Momente der Akkumulation des Kapitals: 1. Erhöhung der Ausbeutung der Arbeitskraft und der Naturkräfte, Erhöhung der Produktivität der Arbeit, 2. Teilung des zu kapitalisierenden Teils des Mehrwerts in konstantes und variables Kapital, 3. ständige Verschiebung im Verhältnis des konstanten Kapitals zum variablen, 4. Bildung der industriellen Reservearmee als „Begleiterscheinung und Bedingung“ der Akkumulation[6].

 

Bereits Marx ging von einem sich krisenhaft äußernden Widerspruch zwischen lebendiger und toter Arbeit aus: „Es liegt also in der Anwendung der Maschinerie zur Produktion von Mehrwert ein immanenter Widerspruch, indem sie von den beiden Faktoren des Mehrwerts, den ein Kapital von gegebner Größe liefert, den einen Faktor, die Rate des Mehrwerts, nur dadurch vergrößert, dass sie den anderen Faktor, die Arbeiterzahl, verkleinert“[7]. Der typische Ausdruck dieses Widerspruchs ist der tendenzielle Fall der Profitrate und die Überakkumulation des Kapitals, wie sie von Marx im 3. Band des Kapitals beschrieben wurden und die sich ergeben, wenn die organische Zusammensetzung des Kapitals schneller ansteigt als die Mehrwertrate.

 

Auch Luxemburg sah den Widerspruch zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen als wesentlich an und sprach davon, dass „die Bedingungen der Akkumulation auf einer gewissen Höhe in Bedingungen des Untergangs für das Kapital“[8] umschlagen. Neben der Ausbildung des Weltmarkts, der an Grenzen stoße, gilt Luxemburg das Voranschreiten der Produktivität der Arbeit als wesentliches Moment kapitalistischer Krisen. Luxemburgs Hinweis, dass „mit jeder Verbesserung der Maschinen [...] der Anteil des Arbeiters am Produkt kleiner und der Anteil der Kapitalisten größer“[9] wird, erweist sich gerade heute als von wesentlicher Bedeutung. Denn mit der Informatisierung der Gesellschaft und der Computerisierung von Produktion und Arbeit ergeben sich tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen.

 

Seit der mikroelektronischen Revolution fand eine ungeheure Beschleunigung der Produktion statt. Lebendige Arbeitskraft wird in einem immer größeren Ausmaß durch tote Arbeit ersetzt. Der industriell produzierte Mehrwert kann immer schneller von immer weniger Arbeitern hergestellt werden. Die relative Mehrwertproduktion erreicht heute neue Dimensionen, der Exploitationsgrad der Mehrwertproduzenten erhöht sich immer weiter, während sich die benötigte Zahl an ArbeiterInnen massiv reduziert. Hier tritt der von Marx angesprochene immanente Widerspruch der kapitalistischen Produktionsweise zwischen lebendiger und toter Arbeit klar zum Vorschein. Resultat dieser Entwicklungen ist eine ökonomische Restrukturierung: In den letzten Jahrzehnten ergab sich aus der Produktivkraftentwicklung eine immer stärkere Verlagerung der Tätigkeiten vom primären und sekundären ökonomischen Bereich in den Dienstleistungssektor. Die Ausweitung des Dienstleistungssektors stellt nun einerseits den Versuch dar, freigesetzte Arbeitende zu absorbieren und andererseits wird nach neuen Investitionsterritorien gesucht, die es ermöglichen sollen, die anhaltende ökonomische Krise in den Griff zu bekommen. Aus fallenden Profitraten ergibt sich die Suche nach neuen Bereichen für die Anhäufung von Profit. Auch dies ist ein Grund für den Boom des Dienstleistungsbereiches und dabei vor allem der New Economy. In der Tat zeigen sich hier extrem hohe Wachstumsraten, die Hoffnungen auf einen gesamtökonomischen Aufschwung aufkommen lassen. Dies erscheint jedoch nicht realistisch, da die New Economy ein Bereich ist, der vor allem weiter dazu beiträgt, dass im Rahmen der Automatisierung lebendige Arbeit durch tote ersetzt wird und da sich das schnelle Wachstum vor allem aus fiktiven Börsenwerten solcher Unternehmen ergeben, die kein Fundament in der Realakkumulation haben, sondern durch einen Vorgriff auf erst zu akkumulierendes Kapital entstehen. Dass dies in krisenfördernden Finanzblasen resultiert, wurde etwa im Jahr 2000 durch die Einbrüche an den Technologiebörsen verdeutlicht.

 

Der verstärkte Einsatz von Computer- und I&K-Technologien hat damit zu tun, dass diese Medium und Resultat der Rationalisierung und eine Reaktion auf die Krise des Fordismus darstellen. Dem Kapitalismus liegt die Zwangsgesetzlichkeit der permanenten Erhöhung der Produktivität zu Grunde. Eine immer weiter voranschreitende Rationalisierung ist die Folge. Die Genese der Computertechnologie ist das logische Resultat der Weiterentwicklung der kapitalistischen Produktionsweise und Reaktion auf die Krise des Fordismus und den damit einhergehenden relativen Fall der Profitraten. Ihre Entwicklung  wurde vorangetrieben, um Arbeitskosten einzusparen und die Profitraten zu steigern. Flexibilisierung, Dezentralisierung, Spezialisierung, Diversifizierung, Informatisierung und Enthierarchisierung der organisatorischen Strukturen des Kapitalismus lässt sich auch in Bezug auf die Suche nach neuen Strategien und Bereichen der Kapitalakkumulation im Zuge der anhaltenden Krise des Fordismus betrachten. Resultat ist eine postfordistische Restrukturierung der Ökonomie[10]. Gerade auch die explodierenden Arbeitslosenzahlen zeigen, wie recht Marx und Luxemburg mit ihrem Hinweis hatten, dass die Ersetzung von lebendiger durch tote Arbeit mit einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit einhergeht.

 

 

2. Das Verhältnis von Technik und Gesellschaft

 

Unter Technik können wir allgemein die zweckmäßig orientierte Einheit der Mittel, Verfahren, Fertigkeiten und Prozesse verstehen, die notwendig sind, um definierte Ziele zu erreichen. Eine dialektische Position in Bezug auf das Verhältnis von Technik und Gesellschaft geht davon aus, dass Technik und Gesellschaft stehen in einem wechselseitigen Verhältnis, der Mensch gestaltet und entwickelt Techniken und entscheidet über den Technikeinsatz und dessen Form. Da die Technik auf die Gesellschaft rückwirkt, entstehen soziale Auswirkungen des Technikeinsatzes. Diese sind nicht immer vorhersehbar, oft entstehen unerwünschte Folgen.

 

Luxemburg betont die Bedeutung der technischen Produktivkraft, sie spricht etwa vom „Lebenspulsschlag der kapitalistischen Wirtschaft“[11] und vom technischen Fortschritt als einem „Lebensgesetz der kapitalistischen Warenproduktion“[12]. Ihr Produktivkraftbegriff ist jedoch kein technikdeterministischer, denn sie betonte auch „sachliche und menschliche Produktivkräfte“[13] und verwies auch auf die Produktivkraft der Natur sowie die expansive Aneignung all dieser Kräfte durch das Kapital. So begriff sie etwa die Erde als „Schatzkammer der Produktivkräfte“[14]. Die Expansion des Kapitals umfasse nicht nur die Eroberung und Zerstörung von Kultur, sondern auch die immer weitergehende destruktive Aneignung natürlicher Ressourcen. Die kapitalistische Produktionsweise könne sich nicht auf die „Naturschätze und Produktivkräfte der gemäßigten Zone beschränken“, sondern bedürfe „vielmehr zu ihrer Entfaltung der Verfügungsmöglichkeit über alle Erdstriche und Klimate“[15].

 

Heute finden wir einerseits extrem technikoptimistische Positionen, die mit dem Aufstieg der neuen Technologien die Hoffnung auf allgemeinen Wohlstand, Frieden und Reichtum verbinden, andererseits extrem technikpessimistische Argumentationen, die moderne Technik als inhärent patriarchal, menschenverachtend, rassistisch und faschistisch betrachten und ein Zurück zu einer einfachen, auf Subsistenzproduktion basierenden Gesellschaftsformation propagieren. Beide Formen erscheinen als Verkürzungen, die das Verhältnis von Technik und Gesellschaft nicht als dialektisch begreifen. Im Gegensatz dazu stehen dialektische Techniksoziologien in der Tradition von Luxemburg, Marcuse[16] und Marx, die weder extrem technikoptimistisch, noch extrem technikpessimistisch argumentieren, sondern davon ausgehen, dass gesellschaftliche Probleme, die mit Technologien in einem Zusammenhang stehen, nicht von den Technologien selbst verursacht werden, sondern von ihrer kapitalistischen Anwendung.

 

Luxemburgs Technikbegriff ist dialektisch, sie begreift die Auswirkungen des Verhältnisses von Technik und Gesellschaft in Abhängigkeit der jeweiligen Gesellschaftsformation und des Vergesellschaftungsmodus. Einerseits betont sie etwa, dass „jeder technische Fortschritt in der Produktivität der gesellschaftlichen Arbeit unter kapitalistischen Bedingungen sich stets auf Kosten der Arbeiterklasse durchsetzt und mit deren Leiden erkauft wird“[17] und: „jede technische Umwälzung widerstreitet den Interessen der direkt dadurch berührten Arbeiter und verschlechtert ihre unmittelbare Lage, indem sie die Arbeitskraft entwertet, die Arbeit intensiver, eintöniger, qualvoller macht“[18].

 

Dies bedeutet aber keinen grundsätzlichen Technikpessimismus, da Luxemburg die Utopie einer freien Gesellschaft teilt, in der die gesellschaftlich notwendige Arbeit durch den Technikeinsatz minimiert, dem Reich der Notwendigkeit so ein Ende gesetzt und ein Maximum an freien Tätigkeiten erreicht werden kann. In einer sozialistischen Gesellschaft werde sich „auf einem großen Gebiete der Produktion eine gewaltige Umwälzung ergeben, die im allgemeinen Resultat auf eine umfangreiche Verdrängung der lebendigen Arbeit durch Maschinenarbeit hinausläuft“[19]. Der Sozialismus sei diejenige „Wirtschaftsform, die zugleich von Hause aus Weltform und in sich ein harmonisches System, weil sie nicht auf die Akkumulation, sondern auf die Befriedigung der Lebensbedürfnisse der arbeitenden Menschheit selbst durch die Entfaltung aller Produktivkräfte des Erdrundes gerichtet sein wird“[20].

 

Durch die Betonung der Möglichkeit einer Befriedigung der Lebensbedürfnisse der Menschheit im Rahmen einer nachhaltigen Entfaltung der Produktivkräfte in einer freien Gesellschaft antizipierte Luxemburg die marxistische Diskussion über das Ende der Arbeit, das etwa in den 60ern von Herbert Marcuse diskutiert wurde, der davon ausging, dass eine freie Gesellschaft eine Freiheit von harter Arbeit umfassen müsse, die durch den schonenden Einsatz moderner Technologien erreicht werden könnte[21].

 

Eine Bewertung der modernen Computer-, Informations- und Kommunikationstechnologien sollte im Sinn des Technikbegriffs Luxemburgs durchwegs ambivalent ausfallen: Sie führen einerseits zur Restrukturierung, Dezentralisierung und Flexibilisierung der kapitalistischen Produktion, sie leisten der Derealisierung, Simulation und Virtualisierung der Realität Vorschub, sie produzieren unter kapitalistischen Verhältnissen Widersprüche und tragen dabei prinzipiell zu einer Verschärfung der globalen Probleme bei, sie verstärken die Arbeitslosigkeit, führen zu Dequalifizierungsprozessen und Spaltungen am Arbeitsmarkt, sie verstärken die Kontroll- und Überwachungspotentiale, sind Destruktionskräfte und werden vorwiegend im Sinn der Profitmaximierung eingesetzt. Ebenso reproduzieren sich gesellschaftliche Ungleichheiten im Cyberspace. Andererseits ermöglichen die neuen Medien auch die Konstruktion von und das Spiel mit Identitäten, sie  können den Zugang zu Informationen, den Informationsaustausch, die Kooperation und die Kommunikation erleichtern, sie können einen kulturellen Austausch und eine kulturelle Einheit in der Vielfalt vermitteln, sie führen zur Verringerung der durch den Menschen zu leistenden gesellschaftlich notwendigen Arbeit, was wiederum die Utopie eines befriedeten und glücklichen Daseins allseitig tätiger Individuen ermöglichen könnte und sie können geistige Tätigkeiten fördern.

 

 

3. Die Technisierung weiblicher Lebensverhältnisse

 

Bereits Luxemburg beschrieb das Phänomen, dass die kapitalistische Produktionsweise die Ausbeutung weiblicher Arbeitskraft im Produktions- und Reproduktionsbereich benötigt: „Millionen von proletarischen Frauen schaffen heute kapitalistischen Profit gleich Männern - in Fabriken, Werkstätten, in der Landwirtschaft, in der Hausindustrie, in Büros, in Läden. Sie sind also produktiv im strengsten wissenschaftlichen Sinne der heutigen Gesellschaft. Jeder Tag vergrößert die Scharen der kapitalistisch ausgebeuteten Frauen, jeder neue Fortschritt in der Industrie, in der Technik schafft neuen Platz für Frauen im Getriebe der kapitalistischen Profitmacherei“[22].

 

In Bezug auf die Technisierung der Gesellschaft fällt in diesem Zitat besonders auf, dass Luxemburg davon ausgeht, dass die kapitalistische Entwicklung der Produktivkräfte dafür sorgt, dass die Ausbeutung von Frauen zunimmt und dass sie in das Getriebe der kapitalistischen Profitmacherei immer stärker verwoben werden.

Luxemburg gab wesentliche Hinweise auf die Verbindung zwischen der Entwicklung des Patriarchats und technischen Entwicklungen. Im marxistischen Feminismus wurde die Milieutheorie Luxemburgs aufgegriffen und die Hausarbeit, die als Reproduktionsarbeit die Reproduktion von Arbeitenden und Kapitalismus garantiert, als Milieu der ursprünglichen Akkumulation interpretiert[23]. Durch Hausfrauisierung und die Feminisierung entstehen heute mehrere derartige Milieus, die sich durch prekäre Lebensverhältnisse auszeichnen[24].

 

Das kapitalistische Patriarchat benötigt für seine postfordistische Existenzweise in prekären Lohnarbeitsverhältnissen beschäftigte Frauen, die zusätzlich noch die gratis geleistete oder niedrig bezahlte Hausarbeit übernehmen und damit einer Vielfachbelastung ausgesetzt sind. Die Technisierung und Informatisierung der Gesellschaft verändert die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen sich Frauen vorfinden. Während im Feminismus einerseits die These vertreten wird, die durch Bio- und I&K-Technologien vermittelte Entkörperlichung führe zur Emanzipation aus patriarchalen Verhältnissen, meinen andere, dass die neuen Technologien die Herrschaft über Frauen und die Kontrolle weiblicher Körper weiter verstärken[25].

Wir können davon ausgehen, dass der durch die modernen Computertechnologien vermittelte neue Schub an ökonomischer Globalisierung und der Neoliberalismus nicht zur Emanzipation von Frauen aus patriarchalen Verhältnissen beitragen, sondern Ausbeutung, Kontrolle und Unterdrückung weiter vertiefen. Die neuen Technologien sind Medium und Resultat der Globalisierung des Kapitalismus[26], sie ermöglichen einerseits durch die Vereinfachung kommunikativer Prozesse die raum-zeitliche Entfernung und Verlagerung der Produktion und sind andererseits das Ergebnis der prozessierenden globalen Ausdehnung des Kapitals. Durch die Kürzungen der Staatsausgaben für die soziale Wohlfahrt im Rahmen des Neoliberalismus kehren die Bedingungen, mit denen große Teile der unterentwickelten Welt konfrontiert sind, in die Zentren des Kapitalismus zurück. Frauen sind am härtesten durch diese Kürzungen sowie die technische Rationalisierung und Flexibilisierung der Arbeit betroffen. Es entsteht eine „Informatik der Herrschaft“ im Sinn der Integration von Frauen in „ein weltweites System der Produktion/Reproduktion und Kommunikation“[27]. Vor allem die Kommunikations- und Biotechnologien seien jene Werkzeuge, die weltweit neue gesellschaftliche Verhältnisse für Frauen erzwingen. Resultat ist eine “Intensivierung der Anforderungen an Frauen, ihr tägliches Leben, das der Männer, der Kinder und der Alten aufrechtzuerhalten”[28].

 

Auch im heutigen Feminismus wird ein dialektischer Technikbegriff vermisst, der davon ausgeht, dass nicht die Technik an sich gesellschaftliche Probleme mitproduziert, sondern ihre herrschaftsförmige Anwendung und dass Technik ein gesellschaftliches Produkt ist, das in vielen Fällen nicht automatisch bestimmte Anwendungsweisen zu Folge hat, sondern abhängig von der gesellschaftlichen Basis durchwegs unterschiedliche Formen des Einsatzes und Folgewirkungen mit sich bringen kann[29]. Tätsächlich haben wir es also in Bezug auf die Veränderung weiblicher Lebensverhältnisse durch die Technisierung der Gesellschaft wiederum mit einem dialektischen Prozess zu tun: Der Einsatz moderner Technologien führt weder automatisch zur Emanzipation vom Patriarchat, noch bedeutet er grundsätzlich dessen Vertiefung. Entscheidend ist wiederum die gesellschaftliche Einbettung der Technologien. Unter den bestehenden patriarchal-kapitalistischen Bedingungen, bin ich nicht zuversichtlich, was das Ende des Patriarchts betrifft. Tatsächlich führen moderne Technologien im Rahmen dieser Verhältnisse zur Verschärfung der Beherrschung, der Ausbeutung und der Kontrolle von Frauen. Andererseits bieten sie jedoch auch neue Potentiale für die Vernetzung politischer Proteste[30], Identitätsbildung und  Emanzipationsbewegungen. 

 

 

4. Die Technisierung des Krieges

 

Immer wieder wies Luxemburg auch auf die Rolle der Technik im Krieg hin, die eingesetzt wird, um das Zerstörungspotential zu maximieren. „[...] ist der heutige Weltkrieg als Ganzes ein [...] Konkurrenzkampf [...] um die Ausbeutung der letzten Reste der nichtkapitalistischen Weltzonen. Daraus ergibt sich ein gänzlich veränderter Charakter des  Krieges selbst und seiner Wirkungen. Der hohe Grad der weltwirtschaftlichen Entwicklung der kapitalistischen Produktion äußert sich hier sowohl in der außerordentlich hohen Technik, das heißt Vernichtungskraft der Kriegsmittel, wie in ihrer annähernd ganz gleichen Höhe bei allen kriegführenden Ländern. Die internationale Organisation der Mordwerkindustrien spiegelt sich jetzt in dem militärischen Gleichgewicht, das sich mitten durch partielle Entscheidungen und Schwankungen der Waagschalen immer wieder herstellt und eine allgemeine Entscheidung immer wieder hinausschiebt“[31].

 

Auch Cyberwarfare und Informatisierung des Krieges bedeuten in der Tat, dass „die furchtbare Maschinerie des Militarismus in vollster furchtbarster Tätigkeit“ zum „vollendetste[n] Mechanismus der  Mordkunst, den die Welt bis dahin gesehen“ hat, wird[32]. Die Hinweise von Luxemburg, dass durch die Technisierung des Krieges die Kriegsmittel ungeheure Vernichtungskraft erreichen und zum vollendeten Mechanismus der Mordkunst werden, gelten heute noch uneingeschränkt. In der Tat erreicht die Zerstörungskraft durch den Einsatz von Nuklear-, Bio-, Computer-, Informations- und Kommunikationstechnologien ein unvorstellbares Ausmaß, das Dimensionen der Vernichtung annehmen kann, die für Luxemburg und ihre ZeitgenossInnen unvorstellbar gewesen wären. Wesentlich erscheint uns die Kriegsgegnerschaft Luxemburgs, denn antimilitaristische und auf globalen Frieden und Verständigung gerichtete Positionen wären gerade heute angebracht.

 

Bereits Marx hat darauf hingewiesen, dass die Entwicklung der Produktivkräfte in bürgerlichen Gesellschaftsformationen Stufen erreicht, in denen sich diese Kräfte doppeln und Kräfte hervortreten, die nicht mehr produktiv, sondern destruktiv wirken[33]. Zur eigentlichen Destruktivkraft ist der Mensch geworden, der Zerstörung und Zermürbung menschlichen Lebens im Rahmen von Krieg, Ausbeutungs- und Klassenverhältnissen durchsetzt und der in der Natur steht wie eine Besatzungsarmee. Die neuen Technologien haben vielfach ihren Ursprung im militärischen Bereich und ermöglichen qualitativ neue Formen der Kriegsführung. Ökonomische, politische und militärische Institutionen sind eng miteinander verwoben und Technikentwicklung ist in diesem Spannungsfeld von grundsätzlicher Bedeutung. Die Geschichte des Computers und der Netzwerktechnologien ist eng verbunden mit der militärischen Geschichte.

 

Konzepte wie Information Warfare, Cyberwar, Netwar, Simula-Warfare und Hyperwar verweisen nicht darauf, dass Auseinandersetzung zwischen Menschen in den virtuellen Raum verlagert werden würden und reale Zerstörungen damit vermeidbar wären. Bei der Informatisierung des Krieges geht es darum, Informationen über den Gegner einzuholen, Informationsflüsse zu manipulieren, Informationssysteme zu zerstören, psychologische Kriegsführung zu betreiben und dabei moderne Technologien so effektiv wie möglich einzusetzen, nicht um die physische Vernichtung des Gegners und seines Umfelds zu vermeiden, sondern um diese Zerstörung möglichst effektiv durchzuführen.

 

Der Golfkrieg 1991 kann als der erste hyperreale Krieg gesehen werden. Der Welt wurden per CNN Radaraufnahmen und feuerwerksartig anmutende Luftaufnahmen gezeigt, die den Eindruck erwecken sollten, es handle sich hier um einen Hochtechnologiekrieg, in dem es keine zivilen Opfer mehr gibt. Bilder der Zerstörung und des Leides wurden konsequent negiert. Erst einige Zeit später wurde klar, dass dies bewusste Täuschungsmanöver waren und dass die Zerstörungskraft des virtuellen Krieges zahllose zivile Opfer zu Folge hatte.

 

Cyberwarfare bedient sich heute u.a. der Eigenschaft der neuen Informations- und Kommunikationssysteme, Reales und Fiktives immer ununterscheidbarer zu machen. In Bezug auf diese technisch vermittelte Derealisierung[34] spricht Jean Baudrillard[35] von der Simulation, dem Prozess des Ersetzens des Realen durch das Virtuelle. Immer mehr Symbole, Zeichen, elektronische und digitale Bilder würden reale Objekte ersetzen. Simulakren können dabei als Repräsentationen des Realen verstanden werden, die omnipräsent sind und immer ununterscheidbarer von der Realität werden. Es entsteht, so Baudrillard, eine Hyperrealität als neuer Raum der Erfahrung, der durch Simulakren konstituiert wird. Die reale Welt werde immer mehr durch selbstreferentielle Zeichen ersetzt, moderne Medien würden eine Multiplizierung und Kopierung der Realität bewirken. Freilich ist es nicht der Fall, dass der Wert der Zeichen heute den ökonomischen Wert ersetzt – wie Baudrillard allerdings behauptet –, denn selbst Zeichen, Symbole und Information haben trotz ihrer zunehmenden Immaterialität stets einen Bezug zu ökonomischen Prozessen und der real stattfindenden Akkumulation von Kapital. Die Hyperrealität führt nicht in eine postmoderne Welt, sondern verweist auf die Möglichkeit, moderne Technologien in einer kapitlistisch-modernen Welt manipulativ einzusetzen, um Fiktives als real erscheinen zu lassen. Auch die Kriegsführung bedient sich der Simulation und der Hyperrealität. Seit jeher ging es um die Täuschung des Gegners und der Bevölkerung, moderne Medien ermöglichen dabei heute noch effektivere Strategien. Es geht um die Simulation von Kriegsführung, um Waffensysteme im vorhinein für die reale Schlacht zu perfektionieren. Um die Simulation von Bildern und Symbolen, die für den Gegner stehen und die öffentliche Meinung in Richtung Kriegsführung beeinflussen und nicht zuletzt um die Simulation eines „sauberen Krieges“, der auf die Zerstörung menschlicher Leben und ziviler Ziele angeblich verzichten kann.

 

Die Berichterstattung von CNN während des Golfkriegs ist ein typisches Beispiel für militärische Hyperrealitäten, bei denen Bilder in Haushalte und Köpfe transportiert werden, die mit der Realität nicht übereinstimmen. Nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center zeigte CNN jubelnde PalästinenserInnen. Es ist bis heute nicht klar, ob das Gerücht, dass diese Aufnahmen bereits aus dem Jahr 1991 stammen, richtig oder falsch ist. Unabhängig davon zeigt diese Diskussion, wie die Hyperrealität des Krieges funktioniert, dass Medien einen großen Einfluss auf die ideologische Herstellung und Mobilisierung der öffentlichen Meinung in militärischen Konflikten haben und dass Bilder und Symbole leicht aus ihrem Kontext gerissen werden können, um in anderen Kontexten simulativ Hyperrealitäten zu erzeugen. Der Einsatz moderner Technologien führt nicht nur zur Derealisierung, sondern auch zur Entkontextualisierung und zum Übergang zu einer kaleidoskopischen Wahrnehmung[36] (vgl. Steinhardt 1999), im Rahmen derer Symbole und Bilder außerhalb ihres ursprünglichen Kontexts angeordnet und neu zusammengesetzt werden, um spezielle neue Bedeutungen und pragmatische Reaktionen und Handlungsweisen zu erzeugen. In der Hyperrealität der kaleidoskopischen Wahrnehmung ist es nicht mehr nachvollziehbar, warum Menschen auf einer Filmaufnahme jubeln etc. Die durch die neuen Medien vermittelte Dekontextualisierung der Bilder und Symbole kann im Extremfall zur ideologischen Manipulation der öffentlichen Meinung eingesetzt werden. CNN präsentierte den Menschen nach den Anschlägen von New York ein Kaleidoskop von Bildern und Symbolen: Interviews mit trauernden Angehörigen, Analysen, Amateurvideoaufnahmen, Archivbilder, ein entschlossener und Rache verlangender Präsident Bush, God Bless America und immer wieder die Schreckensbilder des Einschlags der beiden Flugzeuge in die Türme des WTC. Ein Kaleidoskop, das mehr ist als die Summe der einzelnen Teile und neue Bedeutungen generiert: Rache und Kriegslust. Terror und Massenmedien stehen in einem wechselseitigen Verhältnis: Terroristen können sich sicher sein, dass die Verbreitung der Bilder ihrer Anschläge globale Dimensionen erreicht und die Massenmedien profitieren von der medialen Inszenierung des Terrors und des Unglücks, das er verbreitet. Um das Mitgefühl mit den Verwandten und FreundInnen der Opfer geht es dabei höchstens am Rande, denn die Medien erfüllen hierbei eine spezifische Propagandafunktion. Es geht weniger darum, zu analysieren, warum es zu solchen Schreckenstaten kommen kann, als um Kriegspropaganda und die ideologische Zurechtbiegung der öffentlichen Meinung zu Gunsten eines Racheaktes. Symptomatisch dafür die Dauereinblendung des Titels „America Under Attack“, der bald zu „War against the USA“ wurde und sich schon bald zu „America’s New War“ und „War against Terror“ verwandelte. Dass es sich hier nicht um Krieg, sondern Terror handelt, interessiert nicht. Auch nicht, wie darauf am angebrachtesten zu reagieren wäre, um eine Eskalation zu vermeiden und globale Verständigung und Weltfrieden als Ziel im Kopf zu behalten. Es geht vielmehr um Kriegspropaganda und die Rechtfertigung eines Vergeltungsschlages, der sich nach der allzu einfachen Logik präsentiert: Ein Terroranschlag dieser Art bedeutet eine Kriegserklärung, auf die mit einem ultimativen Kriegsschlag geantwortet werden muss. Selbst wenn die Hinterleute nicht klar auszumachen sind, wird die komplexe Situation auf medial aufbereitete Symbole reduziert: Osama Bin Laden und die Taliban. Das, was als angebrachte Reaktion zu gelten hat, wird genau vorgezeichnet. Andere Alternativen als Krieg sollen nicht gedacht werden, Bilder von Antikriegsdemonstrationen werden konsequent vermieden. Die hyperreale Kriegsmaschine benötigt die Massenmedien als ihr Propagandainstrument, um Krieg zu rechtfertigen. Es geht um einen Akt der blinden Rache, der die Menschheit ins Verderben stürzen kann.

 

Die neoliberale Umstrukturierung bedeutet nicht eine Schwächung des Staates oder gar sein Ende, sondern diese Prozesse gehen einher mit einer technisch vermittelten Durchstaatlichung und Militarisierung der Gesellschaft in Form einer Aufrüstung der inneren und äußeren Sicherheit. Gerade auch in Folge der Terroranschläge von New York wurden neue Maßnahmen der Militarisierung der inneren Sicherheit (Personalausweise mit DNS-Code, Abbild der Iris..., Vereinfachung von staatlicher Überwachung, massiver Lauschangriff auf das Internet, DNS-Datenbanken etc.) diskutiert und umgesetzt, die vortäuschen, durch umfassende Kontrolle und Überwachung sei eine Gesellschaft freizuhalten von Problemen und Gewalt. Es geht um die Errichtung einer Sichtbarkeit über alle Lebensbereiche der Individuen, die Herstellung eines umfassenden Systems der panoptischen Wahrnehmung im Sinn des von Foucault aufgegriffenen Benthamschen Panoptikums. Um die Durchsetzung von Disziplinen, die mit Blicken operieren, die „sehen, ohne gesehen zu werden“[37]. Die Systeme der modernen panoptischen Wahrnehmung bedienen sich der modernen Computer-, I&K-Systeme, sie bleiben nahezu unsichtbar und errichten eine Sichtbarkeit. Die modernen Technologien sind also Medium einer Kaleidoskopisierung und einer Panoptisierung der Wahrnehmung.

 

All dies sind Hinweise darauf, dass militärische Auseinandersetzungen in absehbarer Zeit nicht ausschließlich virtuell geführt werden, sondern dass sich Konflikte im virtuellen Raum fortsetzen und die virtuelle Realität die reale Kriegsführung und deren Destruktionskraft verstärkt. Auch was den Einsatz moderner Medien im Rahmen gesellschaftlicher Konflikte betrifft, präsentiert sich die Situation aber durchwegs ambivalent. Einerseits haben wir es mit einer massenmedial vermittelten Erzeugung und Simulation von Hyperrealität zu tun, die durch die Zusammensetzung entkontextualisierter Symbole und Bilder manipulativ neue Bedeutungen generiert, um öffentliche Meinungen in bestimmter Weise zu lenken. In diesem Zusammenhang ist die in der Kritischen Theorie formulierte Kulturindustriethese richtig. Andererseits bietet sich gerade für Protestbewegung die Möglichkeit, die neuen Medien für ihre Selbstorganisation unterstützend einzusetzen[38]. Die neuen Technologien widerspiegeln gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse, nichtsdestotrotz ist eine produktive Aneignung durch Protestbewegungen möglich. Gerade für die Friedensbewegung bietet sich die Möglichkeit realen Protest durch eine virtuelle Protestkultur und eine technisch unterstützte Optimierung der politischen Selbstorganisationsstruktur und -weise zu unterstützen.

 



[1] Rosa Luxemburg: Einführung in die Nationalökonomie, In: Gesammelte Werke. Band 5, Berlin 1925, S. 759.

[2] Dies.: Die Akkumulation des Kapitals. In: Gesammelte Werke. Band 5, Berlin 1913, S. 82.

[3] Dies.: Einführung in die Nationalökonomie, a.a.O., S. 759.

[4] Ebd., S. 760.

[5] Rosa Luxemburg: Die Akkumulation des Kapitals, a.a.O., S. 83.

[6] Ebd.

[7] Karl Marx: Das Kapital. Band 1, MEW 23, Berlin 1867, S. 429.

[8] Rosa Luxemburg: Die Akkumulation des Kapitals, a.a.O., S. 410.

[9] Rosa Luxemburg: Einführung in die Nationalökonomie, a.a.O., S. 760.

[10] vgl. Christian Fuchs: Soziale Selbstorganisation im informationsgesellschaftlichen Kapitalismus. Wien/Norderstedt, Libri BOD, Kap. 3. sowie Ders.: Leben und Selbstorganisation im postfordistischen, neoliberalen und informationsgesellschaftlichen Kapitalismus. http://cartoon.iguw.tuwien.ac.at/christian/gesellschaft.html

[11] Rosa Luxemburg: Sozialreform oder Revolution. Berlin 1899.

[12] Dies.: Einführung in die Nationalökonomie, a.a.O., S. 760.

[13] Dies.: Die Akkumulation des Kapitals, a.a.O., S. 307.

[14] Ebd., S. 307.

[15] Ebd., S. 311.

[16] vgl. dazu Christian Fuchs: Zur Aktualität des Denkens Herbert Marcuses. In: Ders.: Krise und Kritik im informationsgesellschaftlichen Kapitalismus. Arbeiten über Herbert Marcuse, gesellschaftliche Entwicklung und Selbstorganisation, Wien/Norderstedt 2002, Libri Books on Demand.

[17] Rosa Luxemburg: Die Akkumulation des Kapitals, a.a.O., S. 172.

[18] Dies.: Sozialreform oder Revolution, a.a.O.

[19] Rosa Luxemburg: Die Akkumulation des Kapitals,  a.a.O., S. 273f. Für eine ähnliche Stelle siehe auch ebd., S. 275.

[20] Ebd., S. 411.

[21] vgl. dazu Herbert Marcuse: Der eindimensionale Mensch. München, 1967, Neuauflage 1994.

[22] Rosa Luxemburg: Frauenwahlrecht und Klassenkampf. Aus: »Frauenwahlrecht«, Propagandaschrift zum II. sozialdemokratischen Frauentag, Stuttgart 1912.

[23] Siehe u.a. Veronika Bennholdt-Thomsen et al. (Hg.): Frauen, die letzte Kolonie, Zürich 1992; Maria Mies: Patriarchat und Kapital, Zürich 1996.

[24] Vgl. Fuchs: Soziale Selbstorganisation..., a.a.O., S. 111-123.

[25] vgl. dazu Christian Fuchs: Technisch vermittelte Entkörperlichung – Emanzipation oder Risiko? In: Utopie Kreativ, Nr. 129/130, Juli/August 2001. S. 644-658.

[26] vgl. dazu Christian Fuchs/Wolfgang Hofkirchner: Die Dialektik der Globalisierung... In: Online-Proceedings des Jubiläumskongresses der ÖGS, 2000. http://www.univie.ac.at/OEGS-Kongress-2000/On-line-Publikation/FuchsHofkirchner.pdf Und: Dies.: Theorien der Globalisierung, In: Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Nr. 48, 2001.

[27] Donna Haraway: Ein Manifest für Cyborgs. In: Dies.: Die Neuerfindung der Natur: Primaten, Cyborgs und Frauen, Frankfurt/New York, 1995. S. 51.

[28] Ebd., S. 55.

[29] Eine dialektische marxistisch-feministische Betrachtungsweise der Technologien des Cyberspace liefert z.B. Zillah Eisenstein: Global Obscenities. Patriarchy, Capitalism and the Lure of Cyberfantasy, New York/London 1998.

[30] vgl. Christian Fuchs: Soziale Selbstorganisation..., a.a.O., Kap. 4.

[31] Rosa Luxemburg: Die Krise der Sozialdemokratie (Junius-Broschüre), Berlin 1915.

[32] Ebd.

[33] vgl. Karl Marx/Friedrich Engels: Die deutsche Ideologie, MEW 3, Berlin 1845/46. S. 60+69.

[34] Gérard Raulet: Die neue Utopie. Die soziologische und philosophische Bedeutung der neuen Kommunikationstechnologien. In: Frank, Manfred et al (Hrsg.): Die Frage nach dem Subjekt, Frankfurt/Main 1988, S. 283-317.

[35] Jean Baudrillard: Simulations, New York 1983.

[36] vgl. Gerald Steinhardt: Auf dem Weg zur kaleidoskopischen Wahrnehmung. In: psychosozial 22. Jg. (1999), Heft 1 (Nr. 75). S. 81-98.

[37] Michel Foucault: Überwachen und Strafen, Frankfurt 1976, S. 221.

[38] vgl. Fuchs: Soziale Selbstorganisation..., a.a.O., Kap. 4.