Auf dem linken Bild sieht man mich, wie ich im Juli auf der ICCHP meine Projektergebnisse präsentiere. Das Bild daneben zeigt ein Projekt, das auf der ACM ITS im November 2010 gezeigt wurde. Das entsprechende Paper wurde an der Université de Toulouse geschrieben und liegt hier: Multimodal Maps for Blind People.
Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen baff.
ich bin die Doktorandin, die das Projekt in Toulouse entwickelt. Die Aehnlichkeit ist wirklich verdaechtig, hab Euer Projekt aber gerade erst entdeckt ;) Inzwischen sieht meine Karte auch ganz anders aus.
Ich denke auch, dass unsere Schwerpunkte etwas anders liegen. Bei mir geht es momentan darum zu untersuchen, ob die Interaktivitaet bei der Karte gegenueber einer klassischen Karte in Braille ueberhaupt einen Nutzen hat. Fuer den Rest meiner Doktorarbeit kommen dann vermutlich wieder mehr technische Aspekte ins Spiel.
Willkommen hier, und lass uns auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Auch wenn die Projekte etwas unterschiedlich ausgerichtet sind, ist ein wenig internationaler Austausch - jenseits der Paperproduktion - sicher eine gute Idee.
Was mir zB. momentan auf der Zunge liegt: In "Usage of Multimodal Maps for Blind People" erwähnst du das 10-Finger-Tasten als häufig eingesetzte Tastmethode. Das deckt sich auch (sehr generell gesprochen) mit meinen Beobachtungen. Allerdings gibt es auch einige Texte, die das genaue Gegenteil behaupten. Es wäre vielleicht an der Zeit hier für etwas mehr Klarheit zu sorgen. Die Schwierigkeit liegt wohl in den unbekannten Variablen, inwiefern hier zB. auch angelerntes Verhalten eine Rolle spielt…
Eine andere Geschichte: Wie schätzt du den Einsatz von off-the-shelf Produkten jenseits des einzelnen Versuchsaufbaus ein? Ich habe vor einiger Zeit mit Webcams, Wimotes, iPads usw. experimentiert und bin damit relativ schnell zu kostengünstigen Ergebnissen gekommen. Der Schritt über das Stadium eines Working Prototypes stellte sich allerdings als schwierig heraus (Robustheit, Wartung, etc.). Würde mich interessieren, wie in anderen Forschungsgruppen damit umgegangen wird, bzw. ob das überhaupt als Problem wahrgenommen wird.
sorry, hab eben erst deine Antwort entdeckt. Habe mich jetzt aber auch abonniert, damit ich das schneller merke.
Tatsächlich weiß man noch sehr wenig darüber, wie die Blinden die Karten untersuchen.Die Frage beschäftigt uns auch. Wir haben dazu einen Prototyp gebaut, der helfen soll, die Finger zu tracken: http://www.irit.fr/~Anke.Brock/kintouch/
Bisher steht allerdings nur der Prototyp, wir haben noch nicht die Möglichkeit gehabt, die "haptic exploration strategies" zu untersuchen. Ich selbst werde im Rahmen meiner Doktorarbeit nicht dazu kommen. Wir versuchen gerade jemand anderes zu finden, der sich dessen annehmen wird. Denn letztendlich solange wir nicht verstehen wie die Blinden die Karten lesen, ist es nicht möglich passende Karten zu bauen.
Zu Deiner zweiten Frage: wir verwenden nur off-the-shelf Produkte.
Der oben genannte Prototyp verwendet die Microsoft Kinect zum Fingertracken.
Fuer die interaktive Karte habe ich einen 3M Touchscreen. Allerdings haben wir den Treiber selbst geschrieben.
Wir haben nicht die Ambition ein wirkliches Produkt zu verkaufen, insofern ist der Working Prototype Status für uns ausreichend. Und meistens kommt man mit den fertigen Produkten doch recht weit.
Wollt Ihr denn wirklich einen Prototyp von interaktiver Karte produktreif machen?
Produktreife ist im universitären Rahmen wohl nur bedingt erreichbar und die kommerzielle Verwertung auch kaum die primäre Zielsetzung. Die Zusammenarbeit mit potentiellen NutzerInnen, etwa im Stile von Participatory Design, geht allerdings mit einer gewissen Erwartungshaltung hinsichtlich spürbarer Endresultate einher. Darauf einzugehen liegt allein schon insofern im Interesse der Forschenden, um die Kooperationbereitschaft freiwilliger Testpersonen aufrechtzuerhalten. Dies gilt insbesondere im Bereich der assistiven Technik - zumindest nach meinen bisherigen (begrenzten) Erfahrungen.
Inwiefern sich "gehackte" off-the-shelf Produkte, wie die Kinect, jenseits einzelner experimenteller Aufbauten längerfristig einsetzen lassen, ist fraglich. Ein Projekt from-scratch zu beginnen ist wiederrum eine erhebliche Hürde. Die Entwicklung eines Open-Source Tracker könnte hier vielleicht helfen (so zumindest der Grundgedanke).
Generell würde ich mir einen besseren Austausch detaillierter technischer Dokumentation wünschen. Genauere Informationen zu NOMAD beispielsweise, diese audio-taktile single-touch Karte aus dem Jahre 1988, sind nur äusserst schwer zu finden - auch wenn ein ensprechender Verweis auf fast keinem einschlägigen Paper fehlen darf…
Ich habe jetzt ein git repository eingerichtet. Ein Webfrontend steht hier: http://igw.tuwien.ac.at/ceat/git; gepusht und gepullt wird aber vorerst ausschliesslich über ssh. Die letzten Commits werden ausserdem hier im Forum angeführt. Aus dem Gesamt RSS Feed lass ich sie mal draussen (zuviel Noise).
Der erste Prototyp wurde fertig gestellt und getestet. Ich hätte jetzt gerne ein Treffen mit allen Beteiligten. Wilfried wird das für uns organisieren.
Hmmm also mein Franzoesisch ist ja inzwischen sehr gut aber in dem obigen Text verstehe ich nur Bruchstuecke. Und mit deiner Karte hat das auch nix zu tun.
Ich vermute mal es ist spam?
I have been asked to share it if I'm able to get the NOMAD paper. Several papers list it as being published by the University of Nottingham, others are mentioning King's College London. Some call the book "Proceedings of the Second International Symposium on Maps and Graphics for Visually Impaired People", others prefer "Handicapped People". Both titles are neither available in the libraries of Nottingham nor KCL. Also the University of Newcastle, were Don Parkes was teaching, doesn't list it in the catalogue. And the usual webtools couldn't find any online version. This is all quite astounding as the article is frequently referenced.
Vielen Dank! :) Ich weiss sehr zu schaetzen, dass Du das Paper gefunden hast und es auch noch weitergibst!
Ich habe nach der vergeblichen Internetsuche abgebrochen, weil ich nicht mehr daran geglaubt habe, dass man es doch finden kann!
first
Willkommen!
Email Notifications (watch/unwatch) sowie RSS-Feeds sollten ab jetzt funktionieren. Ein schöneres Theme (ja, noch schöner) folgt später.
related projects
Auf dem linken Bild sieht man mich, wie ich im Juli auf der ICCHP meine Projektergebnisse präsentiere. Das Bild daneben zeigt ein Projekt, das auf der ACM ITS im November 2010 gezeigt wurde. Das entsprechende Paper wurde an der Université de Toulouse geschrieben und liegt hier: Multimodal Maps for Blind People.
Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen baff.
ABAplans
Aus dem selben Zeitraum (November 2010): Une révolution pour les aveugles neuchâtelois
druckbasierte single-touch Steuerung; anstatt RFID werden hier Strichcodes verwendet
www.abaplans.eig.ch
Unser Projekt
Hallo
ich bin die Doktorandin, die das Projekt in Toulouse entwickelt. Die Aehnlichkeit ist wirklich verdaechtig, hab Euer Projekt aber gerade erst entdeckt ;) Inzwischen sieht meine Karte auch ganz anders aus.
Ich denke auch, dass unsere Schwerpunkte etwas anders liegen. Bei mir geht es momentan darum zu untersuchen, ob die Interaktivitaet bei der Karte gegenueber einer klassischen Karte in Braille ueberhaupt einen Nutzen hat. Fuer den Rest meiner Doktorarbeit kommen dann vermutlich wieder mehr technische Aspekte ins Spiel.
Wenn Es Euch interessiert, gibts mehr Infos auf meiner homepage: http://www.irit.fr/~Anke.Brock
Ich wuerde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben!
Anke
Hi Anke!
Willkommen hier, und lass uns auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Auch wenn die Projekte etwas unterschiedlich ausgerichtet sind, ist ein wenig internationaler Austausch - jenseits der Paperproduktion - sicher eine gute Idee.
Was mir zB. momentan auf der Zunge liegt: In "Usage of Multimodal Maps for Blind People" erwähnst du das 10-Finger-Tasten als häufig eingesetzte Tastmethode. Das deckt sich auch (sehr generell gesprochen) mit meinen Beobachtungen. Allerdings gibt es auch einige Texte, die das genaue Gegenteil behaupten. Es wäre vielleicht an der Zeit hier für etwas mehr Klarheit zu sorgen. Die Schwierigkeit liegt wohl in den unbekannten Variablen, inwiefern hier zB. auch angelerntes Verhalten eine Rolle spielt…
Eine andere Geschichte: Wie schätzt du den Einsatz von off-the-shelf Produkten jenseits des einzelnen Versuchsaufbaus ein? Ich habe vor einiger Zeit mit Webcams, Wimotes, iPads usw. experimentiert und bin damit relativ schnell zu kostengünstigen Ergebnissen gekommen. Der Schritt über das Stadium eines Working Prototypes stellte sich allerdings als schwierig heraus (Robustheit, Wartung, etc.). Würde mich interessieren, wie in anderen Forschungsgruppen damit umgegangen wird, bzw. ob das überhaupt als Problem wahrgenommen wird.
lG,
Armin
Antwort
Hallo
sorry, hab eben erst deine Antwort entdeckt. Habe mich jetzt aber auch abonniert, damit ich das schneller merke.
Tatsächlich weiß man noch sehr wenig darüber, wie die Blinden die Karten untersuchen.Die Frage beschäftigt uns auch. Wir haben dazu einen Prototyp gebaut, der helfen soll, die Finger zu tracken: http://www.irit.fr/~Anke.Brock/kintouch/
Bisher steht allerdings nur der Prototyp, wir haben noch nicht die Möglichkeit gehabt, die "haptic exploration strategies" zu untersuchen. Ich selbst werde im Rahmen meiner Doktorarbeit nicht dazu kommen. Wir versuchen gerade jemand anderes zu finden, der sich dessen annehmen wird. Denn letztendlich solange wir nicht verstehen wie die Blinden die Karten lesen, ist es nicht möglich passende Karten zu bauen.
Zu Deiner zweiten Frage: wir verwenden nur off-the-shelf Produkte.
Der oben genannte Prototyp verwendet die Microsoft Kinect zum Fingertracken.
Fuer die interaktive Karte habe ich einen 3M Touchscreen. Allerdings haben wir den Treiber selbst geschrieben.
Wir haben nicht die Ambition ein wirkliches Produkt zu verkaufen, insofern ist der Working Prototype Status für uns ausreichend. Und meistens kommt man mit den fertigen Produkten doch recht weit.
Wollt Ihr denn wirklich einen Prototyp von interaktiver Karte produktreif machen?
Viele Gruesse!
Anke
Produktreife
Produktreife ist im universitären Rahmen wohl nur bedingt erreichbar und die kommerzielle Verwertung auch kaum die primäre Zielsetzung. Die Zusammenarbeit mit potentiellen NutzerInnen, etwa im Stile von Participatory Design, geht allerdings mit einer gewissen Erwartungshaltung hinsichtlich spürbarer Endresultate einher. Darauf einzugehen liegt allein schon insofern im Interesse der Forschenden, um die Kooperationbereitschaft freiwilliger Testpersonen aufrechtzuerhalten. Dies gilt insbesondere im Bereich der assistiven Technik - zumindest nach meinen bisherigen (begrenzten) Erfahrungen.
Inwiefern sich "gehackte" off-the-shelf Produkte, wie die Kinect, jenseits einzelner experimenteller Aufbauten längerfristig einsetzen lassen, ist fraglich. Ein Projekt from-scratch zu beginnen ist wiederrum eine erhebliche Hürde. Die Entwicklung eines Open-Source Tracker könnte hier vielleicht helfen (so zumindest der Grundgedanke).
Generell würde ich mir einen besseren Austausch detaillierter technischer Dokumentation wünschen. Genauere Informationen zu NOMAD beispielsweise, diese audio-taktile single-touch Karte aus dem Jahre 1988, sind nur äusserst schwer zu finden - auch wenn ein ensprechender Verweis auf fast keinem einschlägigen Paper fehlen darf…
reproducibility
tangentially related:
The case for open computer programs - Nature 482, 485–488 (23 February 2012)
git
Ich habe jetzt ein git repository eingerichtet. Ein Webfrontend steht hier: http://igw.tuwien.ac.at/ceat/git; gepusht und gepullt wird aber vorerst ausschliesslich über ssh. Die letzten Commits werden ausserdem hier im Forum angeführt. Aus dem Gesamt RSS Feed lass ich sie mal draussen (zuviel Noise).
meeting
Der erste Prototyp wurde fertig gestellt und getestet. Ich hätte jetzt gerne ein Treffen mit allen Beteiligten. Wilfried wird das für uns organisieren.
* deleted spam *
* deleted spam *
spam?
Hmmm also mein Franzoesisch ist ja inzwischen sehr gut aber in dem obigen Text verstehe ich nur Bruchstuecke. Und mit deiner Karte hat das auch nix zu tun.
Ich vermute mal es ist spam?
spam
Mein Fränzösisch ist kaum vorhanden, aber ich vermute auch, dass hier ein Spambot durch die Filter gerutscht ist. Ich mach das gleich mal weg.
Nomad (1988)
I have been asked to share it if I'm able to get the NOMAD paper. Several papers list it as being published by the University of Nottingham, others are mentioning King's College London. Some call the book "Proceedings of the Second International Symposium on Maps and Graphics for Visually Impaired People", others prefer "Handicapped People". Both titles are neither available in the libraries of Nottingham nor KCL. Also the University of Newcastle, were Don Parkes was teaching, doesn't list it in the catalogue. And the usual webtools couldn't find any online version. This is all quite astounding as the article is frequently referenced.
At the end the International Cartographic Association was able to locate the rare print and send me a scanned version. So if anyone wants to actually read the text, here it is: Parkes, D (1988) "Nomad": an Audio-tactile tool for the acquisition, use and management of spatially distributed information by visually Impaired people
Many thanks!
Vielen Dank! :) Ich weiss sehr zu schaetzen, dass Du das Paper gefunden hast und es auch noch weitergibst!
Ich habe nach der vergeblichen Internetsuche abgebrochen, weil ich nicht mehr daran geglaubt habe, dass man es doch finden kann!
Viele Gruesse!!