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"Die Wegbereiter für das Internet" | |||||||||
Das Internet ist das jüngste Massenmedium. Das Besondere dabei ist, dass hier das Verhältnis des Benutzers zum Medium nicht rein passiv ist: Neben der Informationsabfrage kann der Nutzer auch selbst Daten ins Netz bringen. Wie aber konnte sich das Internet zu einem Massenmedium entwickeln? Sicherlich spielten dabei mehrere Gründe eine Rolle, aber der wichtigste dafür ist in der technischen Entwicklung zu sehen. Auch aus soziologischer Sicht ist die Geschichte des Internets interessant: Der Graph, der den Anstieg der Benutzerzahlen verdeutlicht, ist annähernd eine Hyperbel! Schätzungen zufolge könnten bis zu 500 Millionen Rechner im Jahr 2000 ans Internet angeschlossen sein. Aber die Rechnerstandorte sind ungerecht verteilt zu Lasten der armen Länder. Prinzipiell darf der Begriff Internet keinesfalls mit dem des World Wide Webs (WWW) gleichgesetzt werden. Es ist statt dessen ein Oberbegriff für viele einzelne Funktionen. Eine ist das WWW, das vor allem der passiven Informationsabfrage dient. Ein weiterer beliebter Dienst des Internets ist das Postsystem Email. Der Benutzer schreibt seinen Brief dabei nicht mit Papier und Bleistift, sondern mit der Tastatur. Kein Briefträger übermittelt den Brief, sondern die Leitungen des Internets. Doch es gibt auch andere Postsysteme: Wer zum Beispiel Post (also Emails) zu einem bestimmten Thema erhalten möchte, kann sich in Mailing-Lists eintragen. Ähnlich funktioniert das News-System, auch genannt Usenet. Wichtig sind zudem das File Transfer Protocol (FTP), durch das auch große Dateien übermittelt werden können sowie das Telecommunications Network (Telnet), das es ermöglicht, Rechner fernzusteuern Für die technische Realisierung des Mediums Email waren zwei Erfindungen der Neuzeit relevant. Einerseits erfand Alexander Graham Bell 1876 das Telefon, wodurch es möglich wurde elektronische Daten schnell von einem Ort zum anderen weiterzuleiten (und bis heute ist die Telefonleitung - beispielsweise in Deutschland - eines der Hauptransportmedien für Daten aus dem Internet), und andererseits baute der deutsche Ingenieur und Industrielle Konrad Zuse 1941 den ersten "vollarbeitsfähigen, programmgesteuerten elektromagnetischen Digitalrechner der Welt" mit dem einfachen Namen "Z3" aber einem Innenleben von 2000 Relais (wodurch die elektronische Datenverarbeitung erst möglich wurde). Die Wurzeln im engeren Sinne, wie schon erwähnt, sind in der Zeit des Kalten Krieges zu finden. 1957 schossen die Sowjets den Sputnik-Satelliten ins All. Dieses Ereignis ist aus zwei Aspekten wichtig für die Geschichte des Internets: Der Sputnik war der erste geostationäre Satellit im All. Heute spielt die Datenübertragung per Satellit eine große Rolle. Wichtiger noch ist aber, dass die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) ihren damals für kurze Zeit vorhandenen technischen Vorsprung demonstriert hatten. Die USA empfanden dieses Ereignis als "Sputnik-Schock", zumal es denkbar war, dass die Sowjets ihre Kenntnisse über Satelliten auch militärisch einsetzen könnten. Deshalb versuchten die USA, die technische Vorherrschaft zurückzugewinnen. Als Antwort auf den Sputnik-Erfolg der Sowjets gründete das US-Verteidigungsministerium zu diesem Zweck die Advanced Research Projects Agency (ARPA). Der Auftrag der ARPA war es, neuartige Technologien zu entwickeln. Auch "Visionen und verrückte Ideen" sollten nicht von vornherein verlacht, sondern auf ihre Verwirklichung hin geprüft werden. Damals war es zwar schon möglich, Daten auf elektronischem Wege
auszutauschen, doch konnte das nur über Lochkarten oder Magnetbänder
geschehen. Ein solcher Datentransfer war allerdings nur zwischen Computern
des gleichen Typs oder Herstellers möglich. Nur wenige glaubten an die
ungeahnten Möglichkeiten des Computers. Einer dieser Visionäre war
J.C.R. Licklider. Er glaubte, es sei unter bestimmten Voraussetzungen
sogar möglich, mit dem Computer zu kommunizieren wie mit einem Kollegen,
einem Menschen also: "To think in interaction with a computer in
the same way that you think with a colleague whose competence supplements
your own will require much tighter coupling between man and machine than
is suggested by the example and than is possible today". In den
späten 50er Jahren baute er mit seiner Forschergruppe eines der ersten
"Time-Sharing"-Systeme. | |||||||||
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