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Version 8.6. | ||
Überblick | |||
Zylinder, Platten, Magnetbänder und die CD | |||
Die Nächste Stufe in dieser
Entwicklung waren die Magnetbänder. Obwohl noch Ende des 19.
Jh. daran gedacht wurde, also in der Zeit in der auch die Zylinder für
die Phonographen entstanden sind, kam der Durchbruch für die Tonbänder
erst später. Sie ließen die Platte fast vergessen, da sie einfach
handlicher und unempfindlicher waren. Neue Aufnahme- und Abspielgeräte
wurden entwickelt unter anderem das Autoradio mit Tonbandgerät. Die
Aufnahmemethoden waren anfangs verschieden. Zum einen gab es die bis
heute übliche Aufzeichnung mit einem Magnetkopf. Aber es wurde auch
die Möglichkeit nicht außer Acht gelassen optisch aufzuzeichnen. Es wird nun Zeit für das digitale
Zeitalter: Die CD kommt 1979. Das 1982/83 eingeführte Compact
Disc Digital Audio System löste innerhalb nur weniger Jahre die bis
dahin gebräuchliche Schallplattentechnik ab, die sich über einen
Zeitraum von fast 100 Jahren hatte etablieren können. Gründe für den
raschen und reibungslosen Übergang von der Schallplatte zur Compact
Disc können nur bedingt im Einsatz komplexer Hochtechnologien wie der
digitalen Signalverarbeitung, der berührungslosen optischen Abtastung
eines Dichtspeichermediums mittels eines Halbleiterlasers und der
Verwendung hochintegrierter Schaltkreise gesehen werden. Wichtiger zur
breiten Durchsetzung des Systems war seine Ausgestaltung zum Konsumgut.
Gerade weil sich in der einfachen äußeren Benutzbarkeit des
CD-Systems nicht die zugrundeliegende technische Komplexität
spiegelte, gelang es, innerhalb des großen, bestehenden Marktes für
Tonträgerprodukte die Schallplatte durch die Compact Disc zu
substituieren und somit gleichzeitig hochintegrierte Mikroelektronik
erstmals in großem Umfang ins individuelle Privatleben eindringen zu
lassen. | |||
Die Laser Disc und die CD | |||
Ein besonders im
Computerbereich verbreitetes Komprimierungsverfahren ist MP3, das vom
deutschen Fraunhoferinstitut entwickelt wurde. Damit war es zum ersten
mal möglich, hochqualitative Audiodaten auf wenig Speicherplatz
unterbringen zu können und sie auch über das Internet zu versenden.
Bereiche in denen diese Technologie wichtig war, waren vor allem
Radiosender oder überall dort, wo es wichtig ist, eine große Anzahl
von Musikstücken in ständigem Zugriff zu haben. Natürlich entdeckten viele
Privatpersonen dieses Format und es entwickelte sich ein reger
Austausch von mp3 Dateien, die vor allem illegal kopierte CD-Titel als
Inhalt hatten. Dies bewegte die diversen Plattenfirma lautstark über
entgangene Einkünfte bei den CD Verkäufen zu klagen und es ergaben
sich laufend Copyrightverletzung und damit verbundene
Gerichtsverhandlungen. Das Mp3 Format und auch einige sehr ähnliche
Verfahren, wie zum Beispiel das der Firma Real Media (Real Audio)
werden auch zum sogenannten Streaming verwendet. Man bezeichnet damit
die Möglichkeit, sich Musik über das Internet anzuhören, ohne die
entsprechende Datei vorher auf der lokalen Festplatte abspeichern zu müssen.
Die Audiodaten kommen mit einer konstanten Datenrate am eigenen Rechner
an, wo ein spezielles Programm die Wiedergabe übernimmt. Aufgrund der
oft mangelnden Geschwindigkeit des Internetzuganges sind diese Streams
allerdings meist von bescheidener Qualität, was die Technik aber
dennoch für einzelne Anwendungen, wie zum Beispiel Telefonieren über
das Internet, interessant macht. Natürlich existieren noch viele
weiter Formate der verlustbehafteten Kompression jedoch sind keine so
verbreitet wie MP3. Auch Microsoft hat sich bemüßigt gefühlt, sein
eigenes proprietäres Format, ähnlich MP3 zu entwickeln, dieses hat
allerdings bis dato auch relativ wenig Verbreitung gefunden. Allmählich
werden Forderungen der Musikindustrie nach einem Format für
komprimierte Musik laut, das entsprechende Kopierschutzfunktionen enthält
und mit dem man Musikdateien nicht oft vervielfältigen kann. Mit dem zunehmendem
Popularitätsgewinn des MP3 Formates erschienen auch speziell für
dieses Format entwickelte Abspielgeräte auf dem Markt, die die Dateien
in einem Halbleiterspeicher ablegen konnten. Vorteile dieses Systems
waren die komplett ohne mechanische Teile auskommende Technik, was vor
allem im mobilen Bereich, für den diese Geräte entwickelt wurden eine
positive Eigenschaft war, da es zu keinen erschütterungsbedingten
Aussetzern wie von CD-Playern gewohnt kommen konnte. Der Grund warum
diese Player keine noch weitere Verbreitung finden ist der, daß die
Speicher, auf denen die MP3 Dateien abgelegt werden, momentan verhältnismäßig
klein und teuer ist. So hat der durchschittliche MP3 Player 64 Mbyte
Speicher, was für etwa eine Stunde Musik reicht. Das heißt, daß man
sich nicht einmal eine komplett bespielte CD in den Player laden kann,
bei vergleichbarer Klangqualität. Eine Andere Möglichkeit, das MP3
Format auszunutzen besteht darin, die Dateien auf CD-ROM zu sichern und
diese CDs dann in portablen oder stationären Geräten wiederzugeben.
Bis zu 10 Stunden Musik, bei schlechterer Qualität dementsprechend
mehr, kann man si auf die vergleichsweise günstigen CDs brennen.
Manche Geräte haben sogar eine eingabaute Festplatte, die eine
akustische Dauerbeschallung von meherern Wochen ermöglichen. Die Möglichkeit der Speicherung von digitalen Audiodaten ist allerdings nicht nur an Halbleiterspeicher oder optische Medien gebunden. Vor allem in der Studiotechnik sind Geräte in Verwendung, die digitale Daten auf Magnetbändern abspeichern. Diese haben den Vorteil, verhältnismäßig preiswert zu sein und zusätzlich viel Speicherplatz zu bieten (bis zu 120 Minuten Musik). So werden für Mitschnitte von Konzerten oder Erstellung von Master Tapes zum Beispiel DAT Recorder eingesetzt. Diese speichern Musik
unkomprimiert mit 16 Bit Auflösung und 48 kHz Abtastfrequenz auf ein
Magnetband ab, dessen Gehäuse kompakter als das der gewohnten analogen
Kassetten ist. Die Klangqualität ist hierbei etwas besser als bei der
CD, jedoch bringt das verwendete Band wieder die klassischen Probleme
(Umspulzeiten, Abnutzung usw.) mit sich. Für den privaten Anwender ist
DAT nicht besonders interessant, da die Preise entsprechender Geräte
verhältnismäßig hoch sind, zumal die Technik ziemlich aufwändig
ist. Das Band wird nämlich im Schrägspurverfahren, ähnlich wie beim
Videorekorder beschrieben, um eine höhere Kapazität zu erreichen. Um digitale Aufnahme auch für
Privatpersonen erschwinglich und interessant zu machen, wurden zu
Beginn der Neunzigerjahre von Sony und Philips zwei unterschiedliche
Techniken präsentiert. Die DCC (Digital Compact Cassette) von Philips
war im Prinzip eine Sparversion von DAT. Eine Kassette in der Größe
der herkömmlichen analogen Kassette enthielt ein Band, auf welches
komprimierte digitale Daten gespeichert wurden. Als
Komprimierungsverfahren kam PASC (Precision Adaptive Subband Coding)
zur Anwendung, ein Algorithmus der prinzipiell identisch zu MPEG 1
Layer 2 ist, und eine Kompressionsrate von 1:4 erreichte. Vorteil des
Systems von Philips war die Abwärtskompatibilität der neuen digitalen
Aufnahmegeräte. Diese konnten DCCs sowohl aufnehmen als auch abspielen
und analoge Kassetten zumindest wiedergeben. Leider war es nicht möglich,
auf selbst erstellte Aufnahmen Zusatzinformationen zum Beispiel über
den Interpreten abzuspeichern. Das Format von Sony das 1992 präsentiert wurde war die Minidisc, die zu keinen bisher am Markt erhältlichen Formaten kompatibel war. Es handelte sich dabei um eine 2,5 Zoll große magnetooptisch beschreibbare Platte, die vom Aussehen einer CD gleicht, jedoch in einem Kunsstoffgehäuse untergebracht ist. Auch auf ihr werden die Daten mittels Kompressionsverfahren abgespeichert, das ATRAC (Adaptive Transform Acoustic Coding) genannt wird und einen Kompressionsfaktor von 1:5 erreicht. Aufgrund des zur Markteinführung wenig ausgereiften ATRAC Algorithmus war die Klangqualität schlechter als die des unmittelbaren Konkurrenten DCC. Im Laufe der Zeit wurde allerdings nachgebessert und heutige Geräte bringen eine mit der CD vergleichbare Qualität, manchmal ist sie der CD sogar überlegen (aufgrund von 20 Bit Wandlern). Der Konkurrenzkampf zwischen beiden Formaten entschied sich zu Gunsten der Minidisc, die heute zur Aufnhame von digitalen Daten bei Privatanwendern schon sehr weit verbreitet ist und die analoge Musikkassette immer mehr vom Markt verdrängt. Die Vorteile einer optsichen Disc, nämlich wahlfreier Zugriff und die Möglichkeit, selbst Zusatzinformationen einzugeben sowie die günstigen Medienpreise scheinen den Grund für den Erfolg dieses Formates darzustellen. Weiters ist erwähnenswert, daß bei Verbesserungen des Kompressionsalgorithmus ständig sowohl die Abwärts- als auch die Aufwärtskompatibilität gewährleistet wird, man eine mit der neuesten ATRAC Version aufgenommene Minidisc auch auf Uraltplayern abspielen kann und umgekehrt. Die Minidisc unterliegt auch des weiter oben angesprochenen „Kopierschutzes“ SCMS, man kann also eine digital aufgenommene MD nicht ein weiteres Mal kopieren. Durch den Mißerfolg der DCC
ziemlich vergrämt, versucht Philips seitdem die CD-R und CD-RW als
digitales Aufnahmemedium durchzusetzen. Hier werden spezielle Rohlinge
verwendet, die sich von denen unterschieden, die man in Brennern am
Computer benutzt. Der Unterschied besteht allerdings nur in einer
Kennung auf der CD die sicherstellt, daß es sich hierbei um einen, für
die Verwendung in stand-alone Audiobrennern gedachten, Rohling handelt.
Für diese speziellen digital audio Rohlinge werden nämlich zusätzliche
Gebühren auf den Kaufpreis aufgeschlagen, die die Musikkonzerne für
entgangene Einnahmen bei den CD Verkäufen aufgrund illegaler Kopien
entschädigen sollen. Diese
2 Diagramme stellen die Einnahmen der gesamten US Musikindustrie in den
Jahren 1989-2000 aufgeschlüselt auf die einzelnen Medien dar.
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Weiterführende Informationen | |||
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