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Autoren: Mag. Michael Dobes und Mag. Elisabeth Hopfenwieser; Tutor: Stephan Wright

Berufsbilder und Arbeitswelt


Multimedia-Berufe

Der Deutsche Multimedia-Verband (dmmv) erhob nun einige interessante Daten über die Firmen und die Arbeitskräfte. 54 % der Firmen ist im Marketing zu Hause, 13 Prozent befassen sich mit dem elektronischen Handel (E-Commerce). Rund 75 Prozent der Betriebe erstellen ihre Leistungen vorzugsweise für den Online-Markt.



Die Mulitmedia-Branche ist für die Beschäftigten lukrativ. Geschäftsführer verdienen im Jahr durchschnittlich 138.000 DM brutto, Abteilungsleiter immerhin 95.000 DM. Unter den Angestellten ohne Leitungsfunktion sind Kontakter (77.000 DM) und Sprachenprogrammierer (76.000 DM) die bestbezahlten Mitarbeiter. Am unteren Ende rangieren Designer und Grafiker, die brutto auf jährlich 63.000 DM kommen. Einsteiger müssen sich zwar auch in den Multimedia-Unternehmen mit weniger zufrieden geben als ihre arrivierten Kollegen. Die Firmenneulinge können aber größere Sprünge machen. Multimedia-Spezialisten werden nicht nur mit guten Startgehältern geködert, die Unternehmen locken auch mit Firmenwagen, Handys, Mitgliedskarten von Fitnessstudios oder Erfolgsbeteiligungen. Eins bieten die Unternehmen allerdings nicht: die geregelte 35-Stunden-Woche. Im Schnitt verbringen die Multimedianer 47,5 Stunden hinter dem Schreibtisch. Die fleißigsten kommen sogar auf über 80 Stunden pro Woche.

Genaueres findet man bei >[Bildungszentrum für Informationsverarbeitende Berufe]

Neue Berufe in der Informationstechnologie

Seit 1997 gibt es in Deutschland 4 gesetzlich geregelte IT-Berufe: IT-Systemelektroniker/in, Fachinformatiker/in, IT-Systemkaufmann/frau und Informatikkaufmann/frau. Da die neuen Ausbildungsprofile eine Mischung aus technischen, betriebswirtschaftlichen und kundenorientierten Qualifikationen repräsentieren, ist das Interesse sowohl auf der Seite der Auszubildenden als auch auf Seite der Betriebe enorm, was durch jährliche Steigerungsraten von 30 bis 110% bei neuen Ausbildungsverträgen eindrucksvoll belegt wird. Der Erfolg bei den Betrieben war noch größer; die Nachfrage war und ist riesig und kann bei weitem nicht gedeckt werden. Erste Meldungen ergaben auch für 2000 einen weiteren enormen Anstieg auf ca. 18 500 Neuabschlüsse. Das vorliegende Konzept an Berufsprofilen betrifft die neuen Geschäftsfelder Multimedia (Web-Design, GUI-Development, etc) und e-Commerce, könnte allerdings noch besser angepasst werden. So wäre im Fachinformatiker eine dritte Fachrichtung denkbar, in der grafisches Gestalten als Ausbildungsinhalt verankert ist. Ausbildungsinhalte des e-Commerce können im Informatikkaufmann als Fachbereich oder Schwerpunkt verankert werden.

  • Der Frauenanteil in den IT.Berufen ist unterdurchschnittlich.
  • Die IT-Berufe sind - mit Ausnahme der IT-System-Elektroniker/in - Abiturientenberufe. Allerdings haben - im Gegensatz beispielsweise zum Bankkaufmann - auch Hauptschüler eine Chance.
  • Die IT-Berufe sind auch ein Auffangbecken für Quereinsteiger.
Nachzulesen bei >[ Neue IT-Ausbildungsberufe]

Das zukünftige Berufsbild des Journalisten

Neue Darstellungsformen im Internet, nichtlineares Erzählen, interaktive Dokumentationen, multimediale Features und dynamisches Redigieren von Meldungen erfordern ein neues, multimediales Denken der Journalisten. Bisher gebe es allerdings kaum Ausbildungsgänge, die auf diese Anforderungen vorbereiten. Zwar exisitieren in einigen staatlichen Studiengängen mittlerweile Lehrredaktionen zum Berufsbild des Online-Journalisten, und hin und wieder werden an Universitäten auch spezielle Seminare angeboten. So mancher Online-Jounalist sieht in seiner Arbeit kaum Unterschiede zu einem Printmedium. In Telearbeiter-Manier wird am Schreibtisch gearbeitet, hauptsächlich recherchiert im Netz und schließlich der Beitrag per Email an die Redaktion geschickt. Einziger Unterschied zu einem Printmedium: Die Verlinkung. Die Anregungen für weiterführende Informationen im Netz müssen dem Artikel beigefügt werden. In kleineren Firmen wird hingegen durchaus der Alleskönner gefragt sein, der nicht nur schreiben kann, sondern zusätzlich erfahren im Umgang mit HTML, ausgesuchter Software und Bildbearbeitung ist. Tatsächlich hat sich ein "neuer Journalismus", wie er Mitte der 90er Jahre vor allem von den Amerikanern prophezeit wurde, bisher noch nicht herauskristallisiert. Nach wie vor beschränkt sich die Mehrzahl der journalistischen Angebote im Internet darauf, Agenturmeldungen mehr oder weniger unverändert ins Netz zu stellen, fand der Eichstätter Medienforscher Christoph Neuberger bei einer Befragung von 187 Online-Redaktionsleitern heraus. "Dennoch gewinnt der Online-Journalismus Konturen", sagt Neuberger und verweist auf die Magazine, die ausschließlich elektronisch erscheinen ("E-Zines"). "Dort werden die neuen Möglichkeiten noch am ehesten ausgeschöpft", sagt Neuberger.

Für viele Berufseinsteiger ist die Internet- Redaktion eine echte Karriere- Alternative. Trotzdem haben Quereinsteiger kaum noch eine Chance. "Die Zeiten, in denen EDV-Leute und Techniker die Inhalte gemacht haben, sind gottlob vorbei. Klassische journalistische Tugenden seien jetzt auch online gefragt", sagt Bernd Schramka, stellvertretender Schulleiter der Henri-Nannen-Schule: "Neugierde, Hartnäckigkeit und Rückgrat." Dazu komme eine hohe Technikaffinität. "Online-Journalisten müssen wissen, was ihr Medium leisten kann", so Schramka. Die Hamburger Kaderschmiede bietet in diesem Jahr erstmals einen zweijährigen Lehrgang eigens für Netz-Redakteure an. Auch Online-Volontariate sind inzwischen fast so begehrt wie konventionelle Medien-Ausbildungsplätze.

Eine umfassende Darstellung ist bei >[Onlinejournalismus] zu finden.

Sehr interessant ist auch die englische Arbeit über die Auswirkungen des Internet auf den Jounalismus >[Miracle or Menace - The Internet's Effect on Journalism]

Interessant ist auch der World Employment Report 2001: Life at work in the information economy. Er ist in englischer Sprache erschienen und über >[ferranco@ilo.org] erhältlich.


>Entstehung | Ausbreitung | Verlierer | Vergleich | Sicherheit | Veränderung | Auswirkungen | Interaktiv | Zukunft