Micropayment
Das ökonomische System orientiert sich exklusiv strukturell an Zahlungen und Nichtzahlungen. Die Reproduktion von Zahlungen ist konditioniert über Preise. Der ökonomische Imperativ besteht somit darin, alles in der Welt mit Preisen zu belegen.
Eine in diesem Sinne ökonomisch relevante Störung, die von Computernetzen ausgeht, lässt sich am Beispiel der Micropayments zeigen erläutern. Technisch handelt es sich mit dem Micropayment um ein Protokoll ("MPTP"), das es gestattet, Berechnungseinheiten automatisch auszutauschen. Ökonomisch werden diese Berechungseinheiten als Zahlungseinheiten angeschlossen und verbucht, die, und das ist das besondere, um mehrere 10er-Potenzen kleiner sein können als die jeweils kleinste Zahlungsform einer Währung. Die kleinste Micropayment-Einheit kann eine Größe eines 1/10 000-Cents annehmen.
Technisch handelt es sich um kleine Datenpakete, die erzeugt werden, die aneinanderschließen und beim Empfänger ausgewertet werden. Auf diese Weise ist jede Aktion im Netz zugleich eine automatisiert-technische und eine ökonomische Aktion.
Der Käufer einer Mitteilung - konkret kann man sich darunter jemanden vorstellen, der sich eine WWW-Page ansieht - bezahlt den Hauch eines Pfennigs. Der Verkäufer einer solchen Mitteilung kann dadurch, wenn diese Mitteilung massenhaft abgerufen wird, zu einer durchaus relevanten Einnahme gelangen. (vergleiche dazu Pläne von Yahoo)
Micropayments sind so gesehen der Einstieg in eine hochauflösende, womöglich vollständige Durchökonomisierung der gesellschaftlichen Informationsverarbeitung. Jede technische Aktionseinheit ist zugleich eine ökonomische Aktionseinheit. Jedes Wort kostet, weil irgendwo dafür ein kleines bisschen Strom fließen musste und darüber eine Rechnung ausgestellt wird. Eine solche Ökonomisierung jeglicher technisch vermittelter Kommunikationen (insofern: Aufmerksamkeits-Ökonomie (vgl. Rötzer 1998)) wäre eine Strategie zur Regulierung des Information-Overload. Als ein anderes Beispiel in diesem Sinne ließe sich an elektronische Briefmarken denken, wonach ein E-Mail-Absender Briefmarken von dem Empfänger kaufen muss, bevor er diesem eine Mail zuschickt (wohlgemerkt: das Bezahlen und Zuschicken der Briefmarke geschieht dabei automatisch). Nur wenn der Absender seine E-Mail mit einer korrekt frankierten Briefmarke versieht, lässt der Briefmarkenfilter des E-Mailprogramms die Mail an den Empfänger durch.
Näheres bei [Die Technisierung der Kommunikation - Folgen für Organisation und Gesellschaft]
Bezahlung bei Internetgeschäften
Visa und Mastercard sind nach wie vor die wichtigsten Zahlungsmethoden bei B2C (Business to Customer) Geschäften. Im Normalfall gibt es bei solchen Geschäften keinen eindeutigen, unterschriebenen Vertrag. Meist sind es unterschriebene Rechnungen, die den Besitzer der Rechnung berechtigen, den angegebenen Betrag zu erhalten. Im Normalfall weiß der Kunde auch nicht, wann sein Konto mit dem Betrag belastet werden wird oder wann die Lieferung genau erfolgt. Andere Methoden sind Tele- oder Online-Banking oder Überweisungen Über Firmen wie Bezahlen.at. Dabei hat der Käufer bei bezahlen.at eine Benutzerkennung und kann Firmen seiner Wahl autorisieren, Beträge zu beheben. Näheres unter http://www.bezahlen.at/
Manche Firmen wie zB. das Auktionshaus eBay bsitzen eigene Zahlungssysteme, zB. PayPal.
Im Bereich des B2C wechseln die Käufer und Verkäufer so schnell, dass ein Unternehmen, dass erfolgreich sein will, verschiedenen Zahlungsmodalitäten akzeptieren muss. Die Kundschaft wird kaum wegen eines einmaligen Kaufs eines Buchs eine weitere Kreditkarte beantragen oder eine neue Zahlungsart verwenden.
Im Bereich des größeren und wesentlich lukrativeren B2B-Marktes sind die Geschäftsbeziehungen zwischen Käufern und Verkäufern jedoch oft sehr intensiv, so dass obige Bedenken unwesentlich sind. So entstand eine Vielfalt von Zahlungsmöglichkeiten, die von einer geraumen Anzahl von Firmen offeriert wird. Beide Seiten benötigen einen Vertrag, in dem Liefer- und Zahlungsmodalitäten genau geklärt sind. Ein Problem ist aber auch die Authentifizierung der elektronischen Unterschrift. Die Firma Silanis offeriert eine Softwarelösung speziell für den B2B-Bereich.
Auf herkömmlichere Art und Weise agiert die Firma Actrade. Die Verkäufer (oder seltener die Käufer) schließen einen Vertrag mit Actrade, der auch auf Papier existiert und unterschrieben werden muss. Im Fall eines Verkaufs gewährt Actrade den Käufern einen Kredit und übermittelt den Käufern sofort einen Scheck, was die Dauer der Geldüberweisung oft beachtlich verkürzt.
Den gesamten Artikel findet man unter [Bezahlungsarten im Internet]
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