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Zusammenfassung

Heutzutage ist die dig. Technologie in der Bildbearbeitung aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Durch die neue Technik wurden Möglichkeiten geschaffen die bisher weder vorstellbar noch möglich waren.

Schon 1981 brachte Sony einen dig. Fotoapparat auf dem Markt. Doch erst Mitte der 90’er Jahre begann sich die Technologie durchzusetzen.

Mittlerweile gibt viele verschiedene Bereiche die auf die dig. Möglichkeiten zurückgreifen.

Wie zum Beispiel Fotographie, Filmindustrie und Kommunikationsindustrie.

Es wurden viele Produkte entwickelt, manche haben sich durchgesetzt, andere sind gescheitert.

Zum Beispiel wurden im Bereich der Filmspeicherung mehrere Formate entwickelt. Da gab es die CD-i, die ein Interaktives Multimediaerlebnis ermöglichen sollte. Aber sie setzte sich beim Konsumenten nicht durch. Die Konzerne Sony, Phillips, Matsushita und JVC brachten 1993 die VideoCD  unters Volk. Mit ihr konnte man bis zu 74min Film auf einen Rohling bannen. Auch das erzeugen von selbstgemachten VideoCD war mit Hilfe eines CD-Brenners möglich. Diese Produkt setzte sich aber nur im asiatischen Raum durch, da dort VHS Videorecorder noch nicht Marktbeherrschend war. Weiter kam 1997 die DVD, die mit besserer Qualität in Bild und Ton der VideoCD Konkurrenz machte.  Man kann mit sicher behaupten, das sich die DVD mit heutigen Stand durchgesetzt hat, und dabei ist den analogen VHS-Standart abzulösen.

Auch bei der Fotographie hat es Entwicklungen gegeben die sich nie Behaupten konnten. Da gab es mal die PhotoCD von Kodak, die trotz bester Bildqualität wieder verschwand. Ein Grund war, dass 1991 der breite Konsumentenmarkt einfach nicht die Geräte zur Verwendung der CD hatte. Doch die dig. Fotoapparate haben ihren Siegeszug bereits angetreten. Durch ihre flexiblen Eigenschaften, niedrigen Betriebskosten und immer besserer Bildqualität werden sie eines Tages die analoge Fotographie verdrängen.

Eine Technologie die sich derzeit noch nicht durchgesetzt hat, aber auch noch nicht gescheitert ist, ist Video-Conferencing. Am Anfang dieser Entwicklung versuchte man die Sprachtelephonie durch Videoübertragung zu erweitern. Bisher scheiterte dies an der Akzeptanz der Benutzer, diese fühlten sich in ihrer Privatsphäre gestört. Jedoch durch die Verbreitung von Webcams könnte sich das in Zukunft ändern.

Durch die Möglichkeiten der digitalen Speicherung von Daten standen der Industrie neue Wege offen ihre Interessen zu verwirklichen.

Ein Beispiel dafür sind die länderspezifischen Regionalcodes auf Video-DVDs, der die Welt in 6 Regionen aufteilte. In jeder dieser Regionen wurden nur Abspielgeräte mit dem vorgesehenen Code verkauft, auf denen wiederum nur DVDs mit dazu passendem Regionalcode verwendbar sein sollten. Dies sollte nicht gewünschte Importe von Filmen auf DVD verhindern. Dieser Schutz wurde zuerst geknackt, mittlerweile sind aber auch schon viele Abspielgeräte, die diesen Regionalcode umgehen, auf dem Markt.

Neu bei der digitalen Speicherung von Bild- und Videodaten ist die Möglichkeit ohne jeden Qualitätsverlust sie zu Vervielfältigen. Daher mussten verschiedene Schutzmechanismen entwickelt werden. Bei Filmen auf DVD versuchte man den Datenträger mit dem Verschlüsselungsverfahren CSS vorm Kopieren zu schützen. Dieses Verfahren wurde jedoch bereits geknackt und stellt mittlerweile keinen ausreichenden Schutz mehr dar.

Durch Aufhebung der Verschlüsselung erhält man die unverschlüsselten Daten der DVD und kann auf ihnen alle Möglichkeiten der digitalen Datenverarbeitung anwenden. Mit Hilfe immer besser werdenden Kompression dieser Daten nimmt auch die Verbreitung von Filmen über das Internet zu. Ein Vertreter dieser Kompressionsverfahren ins divX, der bei geringem Datenvolumen eine zufriedenstellende Qualität bei Bild und Ton bietet.

Diese Verbreitung von Filmen über das Internet erfolgt großteils illegal, doch die Strafverfolgung stellt ein großes Problem dar. Das lässt sich durch folgendes Beispiel verdeutlichen: Ein von einem Chello-Benutzer in der Newsgroup chello.multimedia.sontiges geposteter Film wird von den in Wien lokalisierten Servern über einen Newsgroupprovider in Deutschland abgerufen.

Es handelt sich hier um zwei Taten. Zum einen die Handlung des Chello-Users, der mit seinem angenommenen Sitz in Wien dem österreichischen Strafrecht unterliegt. Handelt es sich bei dem Film etwa um einen Streifen mit kinderpornografischen Inhalten, so wird der Betroffene nach österreichischem Gesetz verfolgt und gegebenenfalls bestraft. Der Erfolgsort des deutschen Internetnutzers allerdings wird folgerichtig als Deutschland gewertet, was eine andersartige Strafrechtliche Verfolgung nach sich zieht. Natürlich handelt es sich dabei um völlig verschiedene Delikte. Doch Faktum bleibt, dass der eigentlich in Österreich lokalisierte Server nicht zur Entscheidung des Vorfalles berücksichtigt wird.

Doch auch legal werden diese Komprimierungsverfahren angewendet, wie zum Beispiel dem in Entwicklung befindlichen Video-On-Demand, oder der Liveübertragung von Ereignissen mittels Videostreaming über das Internet.

Die digitale Bildverarbeitung hat auch Einflüsse auf viele andere Bereiche des alltäglichen Lebens.

Die Möglichkeit, Bilder und Fotos zu digitalisieren, hat für die Wissensvermittlung neue Wege geöffnet. Heutzutage ist eine Webpage ohne multimediale Inhalte wie Bilder, Animationen, oder manchmal Videos nicht mehr vorstellbar, da textbasierte Pages bei weitem nicht so attraktiv wirken, und man als Surfer bereits mehr als genug Alternativen findet.

Dies ist auch bei Präsentationen der Fall. Viele Firmen haben bereits erkannt, dass man mit ausgeklügelt gestalteten Powerpoint-Präsentationen beim Kunden mehr erreicht, als mit Overheadfolien. Allein durch die Möglichkeit, Animationen einzubauen, erreicht das Dokument beim Zuseher erhöhte Aufmerksamkeit.

Ein weiteres sehr gutes Beispiel für Nutzung digitalen Bildmaterials zu Lernzwecken ist die neue Führerscheinprüfung. Die Führerscheinprüfungsskripten sind passé, heutzutage genügt eine CD-Rom, um sich darauf  vorzubereiten. Gespickt mit veranschaulichendem Bildmaterial kann sich der Prüfling so optimal auf die Prüfung vorbereiten, die ja ebenfalls am Computer stattfindet.

Auch im‚ Bereich Sprachtraining finden sich bereits die mannigfaltigsten Produkte auf dem Markt. Sie kombinieren Fotos und Videos mit Lernaufgaben, um so die Wissensvermittlung spielerisch zu gestalten.

Ein weiterer Anwendungsbereich wäre z.B. die Medizin. Es werden bereits Liveübertragungen von medizinischen Operationen im Web angeboten. Mit Ausbau des Internet sollte es möglich sein, dass z.B. ein Herzspezialist aus Japan einem am Herz operierenden Arzt aus Österreich assistiert – aus einer Entfernung von über 9000km. Es werden sogar Roboter verwendet um Teile einer Operation durchzuführen, da diese gestützt auf Comutertomografie-Bilder, exakter arbeiten können als ein Chirurg. Ohne digitale Bildverarbeitung wäre diese Vorgangsweise undenkbar (und war sie bis vor wenigen Jahren auch noch).

Auch auf die Arbeitswelt hat die Digitalisierung starken Einfluß.

Die digitale Bilderwelt von heute hat dabei nicht nur die Fotowelt durcheinandergerüttelt, sondern auch die ehemals so eiserne Trennung zwischen Profi und Amateur weitgehend aufgelöst. Frage: Was ist ein Vermessungtechniker, der mit der gleichen Digitalkamera während der Woche seine Baustellen und am Wochenende seine Familie fotografiert? Mediziner, Gutachter, Makler, Kreative, Künstler, Architekten und viele, viele andere Berufsgruppen könnten hier genauso Beispiel für den neuen SmallOffice/Home-Office (SoHo)-Markt stehen. Eine Veränderung des Marktes übrigens, der bis heute hierzulande weder die Hersteller, noch der Handel in wesentlichem Umfang gefolgt ist. Da zerreiben sich oftmals immer noch die strikt getrennten Abteilungen „Amateur“ und „Profi“ in allerlei Konflikten und Grabenkämpfen, während der meiste Umsatz genau im freien Feld dazwischen gemacht werden könnte.

Einige, durch digitale Bilderzeugung veränderte Berufsbilder hier im Detail:

Früher musste ein Korrespondent eines Verlages seine Fotos, bzw. sein Videomaterial plus des Artikels erst über Postweg an seinen Verlag senden. War der Chefredakteur mit etwas nicht zufrieden, so musste erst wieder Kontakt ins Ausland zu dem entsprechenden Verfasser aufnehmen. Dies alles kostete Zeit, und heutzutage verliert jede Form von Information mit Zeit immens schnell an Wert. Die digitale Fotografie und Bildbearbeitung schaffte hier Abhilfe. Heute ist nahezu jeder Reporter mit Digitalkamera plus Laptop mit Internetanbindung ausgestattet, und kann so seine Artikel sofort mit den eingebundenen Bildern verfassen, und diesen über das Internet an seinen Verlag schicken.

Genau dasselbe beginnt sich auch im Videobereich durchzusetzen, aber aufgrund der geringen Datenraten im mobilen Bereich eher schleppend.

Ein anderer Bereich für neue Berufsbilder wäre der Film. Kein Film kommt heute noch ohne Special Effects aus. Für Filme wie Matrix, MI2 oder Starwars - Episode I wurde ein Grossteil des Budgets in Special Effects gesteckt, die erst nach Drehende in den Film eingearbeitet wurden. (Es wird häufig noch ½ bis zu einem ganzen Jahr nach Drehende an den Special Effects und der digitalen Nachbearbeitung gearbeitet)

Ein weiteres Berufsbild, oder genauer gesagt eine Erweiterung eines Berufs, stellt der Partyfotograf dar. Es kommt immer mehr in Mode, dass auf etwaigen Partys und Festen ein Fotograf mit Digitalkamera das „bunte Treiben“ festhält. Oftmals sind diese „Partyfotografen“ natürlich keine, in irgendeiner Weise, ausgebildeten Fotografen, da es bei den hier gemachten Bilder aber auch weniger um Qualität sondern um die Anzahl geht, ist jeder Besitzer einer Digitalkamera für diesen Job qualifiziert. Die Bilder werden dann jedermann über das Internet frei zugänglich gemacht. Dies hat natürlich einerseits einen Werbeeffekt für den Partyveranstalter andererseits ist damit auch ein gewisser Zustrom zur Homepage gesichert, was Werbebanner besonders rentabel macht.

Ein großes Problem, der digitalen Bildverarbeitung ist die leichte Manipulierbarkeit von Bildmaterial. Selbst Laien können ein Bild so verändern, dass es nicht ersichtlich ist, sofern einem nicht die Originaldaten zur Verfügung stehen.

Ein Beispiel in diesem Zusammenhang wäre das gefälschte Bild eines Demonstranten in der Kronenzeitung vom 12.2.2000, der näher an die Polizeibarrikaden gerückt wurde. Die Kronenzeitung schob dies auf ein äußerst bedauerliches Missverständnis, durch das ursprünglich querformatige Bild spätnachts reprotechnisch so verzerrt wurde, dass der Demonstrant etwas näher bei der Polizei zu stehen schien, als dies tatsächlich der Fall war. Dass das sg. "Mißverständnis" der Krone kein reprotechnisches Problem war, sondern reine Absicht, ist leicht zu beweisen:
Es reicht ein kurzer Blick auf die Person mit der knallblauen Jacke im Hintergrund.
Im Kronebild ist sie auf der linken Bildseite zu sehen, auf dem Original auf der rechten Seite.

Falls das Bild wirklich verzerrt worden wäre (was offensichtlich nicht der Fall ist),
dann wäre die Person in der blauen Jacke trotzdem noch auf der rechten Bildseite.

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