Betrachten wir einige Flops und Reinfälle in chronologischer
Reihenfolge:
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In den früher Achtzigern gestaltete die Marketingabteilung der
Firma Synapse (bekannt durch Hits wie "Fort Apocalypse")
einen neuen Katalog. Da zu diesem Zeitpunkt kein neues Spiel in der
Entwicklung war, lies man einfach ein tolles Cover malen auf dem von
einem grandiosen Actionspiel namens "Reptilian" berichtet
wurde (mit dem Hinweis "coming soon"). Der
Entwicklungsabteilung wurde befohlen: "Wenn ihr mal wieder ein
cooles Actionspiel mit Aliens habt, nennt es bitte "Reptilian".
Bevor sich die Programmierer jedoch mit dem Projekt befassen
konnten, ging Synapse pleite und wurde an Broderbund
verkauft, worauf die Entwicklungsarbeiten komplett eingestellt
wurden.
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1985 kündigte der englische Hersteller Elite unter dem Namen des
bekannten Cartoon Hundes "Scooby Doo" ein grandioses
Computerspiel mit Unmengen an Animationen inteligenten Charakteren
und Wahnsinnssound an. Nachdem Grafiker bereits aufwendige Anzeigen
und Poster gestaltet hatten und die Presse informiert war, zog Elite
zum erstenmal einen Programmierer bei, der sehr schnell bemerkte,
dass auf dem Spectrum (die Konsole auf der "Scooby Doo"
erscheinen sollte) nur knapp 40 KByte an Speicher zur Verfügung
stehen, und sich ein Projekt wie das geplante niemals realisieren
lassen würde. Es wurde immer stiller um "Scooby Doo" und
ein Jahr später erschien ein sehr armseliges Spiel, das ausser dem
Namen nichts mehr mit dem geplanten Projekt zu tun hatte.
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Mitte der Achtziger leistete sich Datasoft mit dem Projekt "Alternate
Reality" einen grandiosen Reinfall. Das Konzept beruhte auf
einer Spieleserie bestehend aus 7 Teilen. Im ersten Teil wurde der
Spieler in eine fremde Welt entführt. Warum er dorthin entführt
wurde und wie er zurückkommt sollte sollte erst klar werden, wenn
man alle 7 Teile gespielt hat. Nachdem der erste Teil schon mit
ziemlicher Verspätung kam, und Teil 2 erst nach weiteren 1 1/2
Jahren fertiggestellt wurde, kam man bei Datasoft zu der Erkenntnis,
dass Teil 7 bei diesem Tempo vermutlich nicht vor dem Jahr 2000
fertig sein würde. Das Projekt wurde eingestellt und sehr viele
Spieler der ersten beiden Teile fragen sich wohl bis heute nach dem
Zweck ihres Daseins in dieser fremden Welt.
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Im Jahr 1990 war in der Aprilausgabe des englischen Magazins
"The One" ein Bericht vom neuesten Projekt der Populous
Schöpfer "Bullfrog" zu lesen. Darin protzte Bullfrog mit
unglaublichen Zahlen zum angekündigten Spiel "Cyber Assault
556". Das Spieluniversum sollte aus 50 Milliarden (!)
Planetensystemen bestehen - jedes mit eigenem kulturellem und
politischen System und Beziehungen zu den anderen Systeme (Handel,
Krieg, ...) Die Graphikengine sollte 400 Millionen
Vektorberechnungen gleichzeitig auführen und darstellen können und
1500 komplexe 3-D Objekte ohne Geschwindigkeitsverlust berechnen
können. Das Ganze wäre gegenüber der Konkurenz eine mehr als
20-fache Steigerung der Geschwindigkeit gewesen. Alle
Bildschirmtexte und Kommunikationen waren als glasklare
Sprachausgabe angekündigt. Sachen wie künstliche Intelligenz und
individuelle Charaktere durften natürlich auch nicht fehlen. Das
Spiel, das für den Jahrewechsel 90/91 angekündigt war, wurde in
der Maiausgabe als Aprilscherz deklariert. Angeblich bekam Bullfrog
jedoch soviel Post von Lesern des Magazins, dass sie "auch noch
2 Jahre danach über eine Realisierung von Cyber Assault 556
nachdachten".
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1993 gelangte des heute bereits legendäre Spiel "El Fish"
auf den Markt. Ein Spiel (?) das darin bestand virtuelle Zierfische
in einem Aquarium zu beobachten. >Interaktionsmöglichkeiten für den
Spieler - keine. Motivation - keine. El-Fish, das wohl besser als
Bildschirmschoner hätte verkauft werden sollen, wurde von viele
Gamezeitschriften ob dieses Nichts-Spielprinzips überhaupt nicht
bewertet.
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1997 schafft es der Herstelle Software 2000, die meisten seiner
Fans, die man durch ausgezeichnete Sportmanagmentspiele gewonnen
hatte ("Bundesliga Manager Professional, Eishockey Manager,
...)zu vergraulen. Der Grund ? - Die neueste Version des Bundesliga
Managers die von vielen Spielern bereits sehnsüchtig erwartet wurde
strotzte nur so von Fehlern und war kaum spielbar (Abstürze,
Fehlfunktionen,...). Software 2000 verbreitete in Folge die Legende
vom vertauschten Master (angeblich war versehentlich eine interne
Alpha-Preview in Produktion gegangen). Erst einige Monate und viele
Patches später war ein einigermassen spielbarer Zustand erreicht
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2000 gab selbst der ungekrönte König der Computerspiele, Lucas
Arts die Entwicklung des Starwars-Actionspiels "Obi Wan"
auf. Die offizielle Variante ist, dass es Probleme mit der Technik
gab und die von Lucas Arts gestellten Qualitätsanforderungen nicht
zu erreichen waren. Insider behaupten, Lucas Arts war die
Laserschwertfuchtelei zu konsolenmässig.(Es wird auch behauptet, es
könnte eine Auferstehung auf Microsofts XBox geben).
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